top of page

Meditieren mit Gesängen

  • bemindfulhopelove
  • 1. Juni 2021
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 8. Juni 2021

Die Beliebtheit von Künstlern wie den Gregorians auf Spotify & Co. spricht für sich: viele Melodien eignen sich unheimlich gut zur Meditation - gerade auch zuhause, im Stillen, für sich allein...


Dazu gehören Psalmodienn Antiphonen, Gregorianische Gesänge...


Es ist nicht nur entspannend, diese Musik zu hören. Man kann viele Melodien zuhause selbst sehr schön und einfach singen, ohne dafür den Unterschied zwischen den Begriffen kennen zu müssen oder gar Gregorianischen Gesang studiert zu haben - gerade z.B. Antiphonen, die eine einfache Melodie haben und auch einfach zu lesen sind. Auf YouTube und Sportify findet man viele der Melodien ebenfalls und die Aufnahmen nutzen, um die Melodien für sich selbst zu übernehmen...


Die Texte zu lesen, zu verstehen - zu überlegen, wie die Melodien gestaltet werden können, um die Bedeutung der Worte im Deutschen wie im Lateinischen über die Musik zu transportieren... ist eine Beschäftigung, die das Kreisen der Gedanken beruhigt, die entspannt und den Kopf auf diese eine Tätigkeit konzentriert - und gleichzeitig durch den Gesang für eine entspannte Atmung sorgt.


Ich kann nur empfehlen, wirklich selbst zu singen. Es kommt nicht primär darauf an, am schönsten oder am besten zu singen - sondern die Melodie und die Worte im Herzen zu spüren.

Natürlich fehlt zuhause der sehr schöne Klang, der entsteht, wenn die Stimme im Gewölbe einer Kirche verhallt...

Und trotzdem: es ist eine sehr friedvolle Beschäftigung...



ree

Beispiel "Salve Regina" (Marianische Antiphon)


Die Melodie zum Salve Regina findet man im Gotteslob unter der Nummer 666,4


Um den Text zu verstehen und der Melodie zuordnen zu können, habe ich u.s. die deutsche Übersetzung dem lateinischen Text gegenüber gestellt.


Dabei habe ich die Übersetzung aus dem Gotteslob zum "Salve Regina" so geordnet, dass zum einen ein Zusammenhang zwischen Melodie und dem Text entsteht und zum anderen die deutsche Übersetzung zu den jeweiligen lateinischen Worten passt. Dadurch klingt es im Deutschen... nennen wir es freundlich: poetisch... ;-) Auf die Weise lässt sich das Verständnis der lateinischen Worte aber leichter auf die Melodie übertragen.

Dasselbe gilt für die beiden Stellen, an denen ich im Lateinischen das "nostra" eingefügt habe, das inhaltlich im Original einmal am Ende der drei Worte vita, dulcedo, spes (Leben, Wonne, Hoffnung) steht und für alle Worte gilt - und im Deutschen vor den jeweiligen Worten eingefügt wird (unser(e)).



"Salve Regina" (Gotteslob Nr. 666, 4): https://soundcloud.app.goo.gl/E4cwt Salve, Regina, - Sei gegrüßet, Königin, mater misericordiae, - Mutter der Barmherzigkeit, vita (nostra), - unser Leben, dulcedo (nostra), - unsere Wonne, et spes nostra, - und unsere Hoffnung, salve. - sei gegrüßt!


Ad te clamamus, exsules, filii Evae.* - Zu dir rufen wir, die Verbannten, die Kinder Evas.*

Ad te suspiramus, - Zu dir seufzen wir,

gementes et flentes in hac lacrimarum valle. - trauernd und weinend in diesem Tal der Tränen.


Eia ergo, advocata nostra, - Wohlan denn, unsere Fürsprecherin,

illos tuos misericordes oculos ad nos converte. - deine barmherzigen Augen zu uns wende!


Et Iesum, benedictum** fructum ventris tui, - Und Jesus, die gebenedeite** Frucht deines Leibes,

nobis post hoc exsilium ostende. - uns nach diesem Elend zeige!


O clemens, - Oh gütige,

o pia, - oh milde,

o dulcis Virgo Maria. - oh süße Jungfrau Maria!



*wir, die Verbannten, die Kinder Evas: diese Stelle bezieht sich darauf, dass wir aus dem Paradies "verbannt" sind und Maria bitten, bei Gott für uns ein gutes Wort einzulegen, da Maria Gott näher ist, als wir es auf der Erde sind


**gebenedeit: auch so ein Wort, das ich in der Kirche so schön unverständlich finde... ;)

"benedicere" (lat.) bedeutet erst mal nur: gut sprechen; üblicherweise wird es als "segnen"*** übersetzt. In der Anbetung Marias bedeutet das Wort: "diejenige, der Gott Gutes zugesprochen hat", sie ist die von Gott Gesegnete. (Quelle)


*** und was bedeutet "Segen"? Dieser Link beschreibt es sehr schön: "Damit wir den Inhalt eines Segens besser verstehen können, ist es von Bedeutung, dass wir auch erkennen, dass Segnen genau das Gegenteil von Fluchen ist. Beim Fluchen wünscht man dem anderen Unglück, Schmerz, Not und Leid. Beim Fluchen wird gehasst, verachtet oder ignoriert.

Beim Segnen geschieht etwas ganz anderes: "Es wird geliebt, wertgeschätzt, höher geachtet und man anerkennt den anderen. Beim Segnen wünscht man nicht nur ein kurzfristiges Glück, sondern man wünscht seinem Nächsten das Beste aus der Sicht der Ewigkeit und das Beste von Gott her gesehen."



In dem Sinne: eine ruhige und friedliche Nacht!





Kommentare


Empfohlene Beiträge:

bottom of page