**** Der Name Gottes
- bemindfulhopelove
- 18. Mai 2021
- 18 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 4. Juli 2021

(...) "Ich bin, der ich bin." // "Ich werde sein, der ich sein werde." (...) (Ex 3, 14)
In meinen persönlichen Gebeten hatte ich anfangs oft das Problem, dass ich nicht wusste, wie ich Gott ansprechen kann und vielleicht auch: sollte?
Ich persönlich benutze inzwischen gar keine Ansprache mehr. Gott ist für mich einfach - Gott. Ich habe keine direkte Vorstellung, wer oder was Gott ist. Aber ich habe ein Gefühl davon, dass er da ist, wenn ich bete. Und das reicht mir. Mehr brauche ich nicht, um einfach "drauf los zu beten".
Deshalb steht in meinen Gebeten in der Regel gar keine Ansprache oder ****, um jedem die Möglichkeit zu lassen, eine individuelle Ansprache zu wählen.
Es war für mich ein Prozess bis zu diesem Punkt, an dem ich jetzt bin. Dabei habe ich eine Reihe interessanter Entdeckungen gemacht. Deshalb hier eine (etwas längere, aber auch detaillierte) Zusammenfassung: welche Vorstellungen haben wir von Gott und wie kann ich ihn ansprechen?
[Eine Anmerkung vorweg:
Das hier ist eine Zusammenfassung der Erkenntnisse, die ich in den letzten Monaten während meiner persönlichen Entwicklung hatte. Vieles von dem war mir selbst vorher weder bekannt, noch bewusst.
Entstanden sind die Erkenntnisse zum Beispiel aus meiner Beschäftigung mit verschiedenen Bibelübersetzungen - mal die Einheitsübersetzung, mal Übersetzungen wie die BasisBibel, auch die (umstrittene) Bibel in gerechter Sprache... Teilweise waren es zufällige Funde. Einige Impulse kamen aus offiziellen KEB Seminaren (Katholische Erwachsenenbildung). Manches habe ich durch Internetrecherche (z.B. bibelwissenschaft.de) herausgefunden. Bei anderem entstand der Aha-Effekt in persönlichen Gesprächen...
Ich habe entsprechende Quellen angefügt.
Was das hier nicht ist: trotz aller Quellen ist es kein wissenschaftlicher Artikel. Und es ist bitte auch keine Abrechnung mit der Kirche und ihren Strukturen.
Ich bin kein Freund der Stimmung, die aktuell teilweise in den Medien herrscht, aber auch auf der anderen Seite in manchen Kirchenkreisen zu herrschen scheint. Zum einen finde ich, dass wir respektvoll miteinander umgehen sollten - und das fehlt mir häufig auf beiden Seiten.
Ich kenne außerdem viele Menschen in der Kirche, die sich sehr für anderen engagieren - egal ob die Menschen, denen sie helfen, in der Kirche sind oder nicht - und in den aktuellen Diskussionen leider wenig gesehen werden und (aus meiner Sicht: verständlicherweise) zunehmend frustriert sind, weil ihre Arbeit aufgrund des negativen Kirchenbilds weniger wertgeschätzt wird.
Ich fände es schön, wenn wir in einen gemeinsamen Dialog kommen könnten, in dem beide Seiten gehört und geachtet werden.]
Vater. Gott. HERR. JHWH. ... Wir haben viele Worte, um Gott anzusprechen. Mit ihm zu sprechen. Doch mit all diesen Worten entstehen Bilder und Vorstellungen in unserem Kopf. Sie können Gott in allen Facetten nicht erfassen.
Lasst uns das einen Moment sortieren...
Die ganze Diskussion rund um die Benennung Gottes dreht sich aus meiner Sicht um folgende Fragen:
Warum wird zwischen dem Namen Gottes, Gott selbst und der Ansprache Gottes unterschieden?
Gott hat einen Namen. So wie du und ich. Ich heiße Jessica. Andere heißen anders. Aber wir haben alle Namen.
Und ja: -erstaunlicherweise- auch Gott trägt einen Namen: JHWH - "Ich bin, der ich bin." // "Ich werde sein, der ich sein werde."
Klingt komisch? Deshalb gibt's unten die Erklärung... ;)
Darüber hinaus ist Gott eben Gott. Als diese allumfassende, ewige Gestalt, von der wir uns gar nicht genau vorstellen können: Wer ist das? Wie ist Gott? Was ist Gott? ...
Gott ist Gott.
Und dann haben wir das "Problem": wenn wir mit Gott sprechen (also: beten) möchten: wie sprechen wir ihn an?
Gerade in einer persönlichen Beziehung zu Gott haben wir doch irgendwie das Bedürfnis, unsere Gedanken auf irgendetwas, auf irgendjemanden zu richten... - Und "du da" klingt genauso wie im normalen Leben natürlich auch im Gebet nicht so richtig doll...
"Lieber Gott" wiederum klingt irgendwie nach Kindergebet... Einer Beziehung zu Gott, die sich im Laufe der Jahre einseitig verändert hat - weil wir uns verändert haben. Wir sind erwachsen geworden. Haben Lebenserfahrung gesammelt. Wir haben andere Sorgen und Nöte als damals, als Kinder. Unsere Gebete als Erwachsene sind andere als die Gebete von Kindern. "Lieber Gott" als Ansprache fühlt sich -zumindest für mich- irgendwie seltsam an...
Aus der Sozialisierung unserer Gesellschaft und unserer Kirche heraus, auch im Judentum und in der Urkirche schon, hat sich das Bild vom "Herrn" entwickelt, den wir ansprechen.
Doch wenn wir ein Wort brauchen, mit dem wir Gott ansprechen können, um zu ihm eine Bindung zu entwickeln, dann gibt es mehr als nur diese eine Bezeichnung.
Für mich persönlich stellt sich die Frage: brauche ich eine Ansprache überhaupt? Oder kann ich meine Vorstellung von Gott einfach weit bleiben lassen. Offen.
Trotzdem bleibt: eine Beziehung zu Gott aufzubauen kann einfacher sein, wenn wir eine Ansprache haben.
Wie lautet der Name Gottes?
Diese Frage ist tatsächlich erstaunlich leicht zu beantworten...
In der BasisBibel heißt es im 2. Buch Mose (Exodus, Kapitel 3, Verse 13-15) an der Stelle, an der Gott Mose in Form eines brennenden Dornbuschs erscheint:
Mose antwortete Gott: (...) "Was ist, wenn sie mich fragen: 'Wie heißt er?' Was soll ich ihnen dann sagen?" Da sprach Gott zu Mose: " 'Ich werde sein, der ich sein werde.' Das sollst du den Israeliten sagen: 'Der 'Ich-werde-sein' hat mich zu euch geschickt. (...) Der JHWH (...).' So heiße ich schon immer, und so will ich bei all ihren Nachkommen genannt werden."
Namen und ihre Bedeutung...
Namen haben ja meistens Bedeutungen. Beim Namen Gottes verhält es sich ähnlich - mit einem bedeutenden Unterschied...
Mein Name "Jessica" bedeutet: Gott schaut an. (Ich bin meiner Mutter für die Namenswahl übrigens wirklich dankbar... Eine wundervolle Vorstellung, dass Gott mich anschaut...)
Mein Name ist also zum einen das Wort, mit dem ich angesprochen werde. Das Wort, das andere Menschen aussprechen, wenn sie mich meinen.
Gleichzeitig hat das Wort eine Bedeutung.
Bei unseren Namen ist es so, dass wir uns vielleicht ein Stück entwickeln in Richtung der Bedeutung, die unser Name hat. Wenn ich als US-Promi mein Kind "Proud" nennen würde, wird es sicherlich auch eher "proud" werden.
Häufig ist die Wahl des Namens für ein Kind auch damit verbunden, dass man dem Kind etwas mitgeben möchte - eine Richtung im Leben oder eine Hoffnung, einen Segen...
Das bedeutet aber nicht, dass unser Geburtsname auch eine Beschreibung dessen ist, was und wer wir sind.
Im Falle Gottes ist das Wort selbst zum einen der Name. Auch hier hat der Name außerdem eine Bedeutung.
Aber die Bedeutung beschreibt auch, was und wer Gott ist:
Exodus 3,14 wird im Deutschen da leider häufig "vereinfacht" übersetzt.
Eigentlich bedeutet der Name: "Ich bin, der ich bin." und gleichzeitig "Ich werde sein, der ich sein werde.", er wird auch manchmal als "Ich bin da" übersetzt.
Der Unterschied ist, dass der Name nicht nur ausdrückt, dass Gott jetzt und hier der ist, der er ist - er ist es auch über alle Zeiten hinweg. Nicht nur in heute oder morgen, sondern: Ewig. Immer. In der Vergangenheit, im Heute und in der Zukunft.
Die BasisBibel erklärt: "[Das ist ein] Wortspiel mit dem Hebräischen Wort für "sein" und dem Namen des Gottes Israels, der vermutlich "Jahwe" ausgesprochen wurde."
Wer und was auch immer Gott ist - es hat vermutlich mit dem "Sein" zu tun.
"Sein oder nicht Sein..." - in der Geschichte haben sich viele Menschen Gedanken gemacht, was es bedeutet, zu "sein". Was "Sein" ist.
Eins ist es sicherlich: Allumfassend. Und das über alle Zeiten hinweg.
Von JHWH zu HERR...
Aus Respekt vor Gott wird im Judentum der Name Gottes nicht ausgesprochen, in den jüdischen Schriften steht hier "JHWH", wenn der Name Gottes gemeint ist.
Für die deutschen Übersetzungen wurde etwas gesucht, das an den Stellen eingesetzt werden kann, an denen in den jüdischen Schriften "JHWH" steht. Hier wurde "HERR" gewählt. Deshalb steht in der Bibel dieses Wort auch immer z.B. in kursiv oder in Großbuchstaben - um zu verdeutlichen, dass hier der Name Gottes gemeint ist.
(Außer da, wo "Herr" als Ansprache für jemanden genutzt wird - zum Beispiel, wenn Jesus von seinen Jüngern als "Herr" angesprochen wird.)
Die "Gute Nachricht Bibel" hat zu diesem Thema noch interessante Anmerkungen:
»Herr« (...) ist (...) (im Anschluss an eine alte Tradition) [die] Wiedergabe des hebräischen Gottesnamens, der mit großer Wahrscheinlichkeit Jahwe gelautet hat. Gesichert sind lediglich die Konsonanten JHWH (das auslautende H ist stumm). Da die jüdischen Gelehrten, die den hebräischen Text mit Vokalen versahen, den Gottesnamen aus Scheu nicht mehr aussprachen, haben sie statt der ursprünglichen Vokale die Vokale des hebräischen Wortes für »Herr« eingesetzt, das beim Vorlesen an dieser Stelle gesprochen werden sollte (adonaj; das anlautende a in der Schreibung verkürzt zu e).
Jahwe ist ein Eigenname, (...).
Übrigens auch interessant...
Durch ein Missverständnis ist später daraus das Kunstwort JeHoVaH geworden. Die ursprüngliche Form des Gottesnamens lässt sich erschließen aus der Kurzform Jah, die z.B. in Hallelu-Jah (Preist Jahwe) enthalten ist, sowie aus alten griechischen Texten.
Wer / was ist Gott? Welche Vorstellung haben wir von Gott? Und: Wie kann ich Gott ansprechen?
Wer und was ist Gott?
Das ist eine Frage, die sich schlicht nicht beantworten lässt. So einfach ist das manchmal.
Es ist gut, über Facetten Gottes zu sprechen. Über das Leben Jesu als Teil des dreieinen Gottes. Über das, was wir aus der Bibel und anderen Quellen über Gott erfahren haben.
Aber letztlich haben wir kein vollständiges davon, wer und was Gott ist.
Welche Vorstellung haben wir von Gott? Und: Wie kann ich Gott ansprechen?
Die Einheitsübersetzung zählt zum Namen "Gott" auf: der Allherrscher, Allmächtige, Eine und Einzige, Ewige, Heilige, Höchste, Unsichtbare, Verborgene; die Wahrheit.
Dazu sei ergänzend angemerkt, dass in vielen kirchlichen Kreisen heute anerkannt wird, dass Gott nicht nur als ausschließlich männlich gesehen werden kann: "Gott erschuf den Menschen als sein Bild, als Bild Gottes erschuf er ihn. Männlich und weiblich erschuf er sie." (Gen 1,27)
Meine neueste Entdeckung zu dieser Erkenntnis ist das Buch "Preisungen" aus Münsterschwarzach, in dem tatsächlich auf einer eigenen Seite darauf eingegangen wird, wie Gott bezeichnet werden kann - inklusive der Anmerkung, dass Gott nicht nur als männlich angesehen werden sollte.
Die (nicht unumstrittene) "Bibel in gerechneter Sprache" erklärt die Vorstellungen und Namen, die wir von Gott und für Gott haben, als aus einer langen Tradition einer zu einseitigen Übersetzung entstanden:
"[Es] ist zu bedenken, dass wir von den ursprünglichen [griechischen] Übersetzungen [des Alten Testaments] lediglich Abschriften kennen, die Generationen bzw. Jahrhunderte jünger sind als die ursprünglichen Übersetzungen und Texte selbst. Es gibt Hinweise, dass (...) [es] eine Suchbewegung nach dem angemessenen Umgang mit dem Gottesnamen im griechischsprachigen Judentum [gab]."
In der griechischen Übersetzung wurde in der Regel das Wort kyrios verwendet, das nicht ausschließlich eine männliche Bedeutung hat, aber vermutlich "einer Vermännlichung Gottes Vorschub geleistet" hat. "(...) der Begriff kyrios [bezeichnet] vor allem die umfassende Verfügungsgewalt, die politische Herrschaft mit sich bringt und sich (...) auch über Menschen (...) erstreckt. (...) jede/r kann (...) Herrin (...) oder Herr (...) sein(...)."
Die Bibel in gerechter Sprache schlägt u.a. diese Möglichkeiten vor, Gott anzusprechen:
Die/der Heilige, die/der Ewige, die/der Eine, die/der Lebendige, die/der Höchste.
Außerdem Gottheit. Der am häufigsten gebrauchte Begriff für "Gott" im Alten Testament ist "elohim". Dieses Wort bezeichnet ursprünglich nicht "Gott", sondern eine geschlechtsneutrale Gottheit.
Eine weitere Bezeichnung Gottes ("schaddaj") kann außerdem bedeutet: "[er/sie/es] der [die/das] nährt und zerstört" (von schad, einem Wort für Mutterbrust).
Oder auch einfach: "Gott" nur als Namen zu sehen für etwas, das wir mit unserem Verstand nicht erfassen können.

...
Vater, Mutter. Bruder, Schwester. Gottheit. Ewige. Heiliger. Höchster. Lebendige. Verborgene. Unsichtbarer. Allmächtiger. Eine und Einzige. Allherrscher*in. Wahrheit.
...
Der grausame Gott des Alten Testaments.
Und der Gott, der seinen Sohn hingibt, und uns allen verzeiht.
...
Die Bilder Gottes in der Bibel könnten nicht vielfältiger und manchmal widersprüchlicher sein.
"Du sollst dir kein Gottesbild anfertigen. (...)"
(Ex 20,4; Gute Nachricht Bibel)
...denn...
Gott ist vielfältig. Unfassbar. Unerfassbar. Größer als die menschliche Vorstellungskraft.
Wie eingangs schon beschrieben, habe ich persönlich mich entschieden, in meinen Gebeten die direkte Ansprache, aber ganz ohne Namen zu wählen und meine eigenen Vorstellung möglichst weit zu halten.
Statt JHWH habe ich deshalb **** gewählt.
Wer oder was auch immer Gott für euch ist und wie immer ihr sie/ihn/es nennt - sprecht **** im Gebet an, die es sich für euch richtig anfühlt!
Übrigens noch ein schönes Video:
Das Abendgebet von Pater Philipp Meyer aus Maria Laach finde ich sehr schön (2:20min):
("Die Unterschiede zwischen Männern und Frauen sind in Gott vereint. Er ist nicht Mann und Frau – sondern viel mehr.")
Spezialthema: Ist Gott unser "Vater"?
Vater, Mutter, Kind...
Jesus hat eine Mutter - das ist Maria.
Kinder haben immer eine Mutter und einen Vater.
Und im Falle von Jesus ist der Vater eben Gott.
Deswegen muss Gott ein Mann sein.
Es ist kein Scherz, dass ich diese Argumentation gehört habe.
Im Ernst?!
Also: Gott kommt als Heiliger Geist über Maria, lässt die als Jungfrau schwanger werden - ein Wunder! ... übergeht damit alle biologischen Gesetze ...
...aber Gott muss ein Mann sein, damit Jesus gezeugt werden kann...?!
Wenn Gott allmächtig ist. Wenn er eben gerade Gott ist. Dann gehe ich mal davon aus, dass er sich zur Zeugung seines eigenen Sohns nicht an biologische Gesetze halten muss.
Vielleicht hat er es getan. Vielleicht ist Gott ein Mann. Vielleicht ist das "Mann sein" ein Teil Gottes und Gott ist sowohl ein Mann als auch mehr als das. Oder er ist irgendetwas anderes.
Ich weiß es genauso wenig wie jeder andere von uns.
Aber ich vermute schwer, dass Gott zumindest nicht zwingend auf diesen biologischen Mechanismus angewiesen ist...
Ich sehe das mit einem Augenzwinkern, habe es aber dennoch aufgenommen - weil man dieser Vorstellung doch erstaunlich häufig begegnet...
Und es vielleicht auch einfach ein Bild ist, das wir intuitiv im Kopf haben, ohne uns dessen bewusst zu sein.
Unsere Gesellschaftsformen prägen seit jeher unsere Vorstellung von Gott...
...genauso wie unsere Vorstellungen von Gott unsere Gesellschaft prägt.
Und diese Bilder entstehen auch, obwohl wir uns einig sind, dass wir uns kein Bild von Gott machen sollten. Sie entstehen selbst dann, wenn wir uns explizit kein Bild von Gott machen wollen.
Wir alle haben "bilde Flecken" und es liegt in der Natur der bilden Flecken, dass wir nicht erkennen können was es ist, das wir nicht sehen. Auch wenn wir es versuchen.
Ein Beispiel mal aus einem ganz anderen Kontext:
Vor längerem ging durch die Presse, dass eine KI (künstliche Intelligenz) entwickelt worden war, die neutral entscheiden sollte, welche Bewerber die besten Kandidaten für eine Stelle sind - unabhängig von Geschlecht, Hautfarbe, Aussehen, sozialer Herkunft etc.
Der Anspruch der Entwickler war hoch. Das Konzept durchdacht. Die Daten für die KI sollten aus dem riesigen DataPool kommen, der sich weltweit inzwischen angesammelt hat. Der Code sollte neutral geschrieben sein.
Trotzdem hat die KI nicht neutral entschieden.
Das war für einige (nein, nicht alle...) von uns in der IT ein Weckruf. Denn die zwei Gründe dafür, dass es mit der Neutralität nicht geklappt hat, waren:
Die Entwickler waren nicht neutral. So sehr sie sich bemüht haben. Letzten Endes sind Teile ihrer Vorstellungen in den Code eingeflossen, obwohl sie das nicht wollten.
Die Daten sind nicht neutral. Unsere Welt ist aktuell so, wie sie ist: zum Beispiel gehen Menschen mit heller Hautfarbe und europäischer Herkunft öfter zur Uni als Menschen, die Südafrika geboren worden sind. Die KI hat das bewertet als: Menschen mit heller Haut und europäischer Herkunft sind öfter an einer Uni = besser ausgebildet = tendenziell besser geeignet für eine hochqualifizierte Stelle. Damit entstand genau die Diskriminierung, die man vermeiden wollte. Weil sie in unserer Welt schon da ist, wurde sie von der KI in der Auswahl der Kandidaten berücksichtigt - auf negative Art.
Warum führe ich das aus?
Die Autoren der christlichen Schriften waren auch nicht neutral. Auch die Menschen, die verschiedene Schriften zu unserer Bibel zusammengestellt haben, waren nicht neutral. Alle Übersetzer aller Ausgaben der Bibeln waren nicht neutral. Jede kirchliche Vorschrift ist nicht im luftleeren Raum entstanden. Auch alle Historiker (innerhalb und außerhalb der Kirche) waren und sind nicht neutral.
Die Urkirche war geprägt von der Gesellschaftsform und den Vorstellungen ihrer Zeit. Man sieht das Ringen der ersten Christen auch durchaus in den Texten der Bibel.
Das kann und muss man auch niemandem zum Vorwurf machen.
Außerdem sucht die Kirche (als Gemeinschaft der Menschen, die an diesen einen Gott glauben) seit jeher ein Gleichgewicht zwischen:
auf der einen Seite dem aktuellen Leben der Menschen und dem Anspruch diese Menschen in ihrem Alltag zu erreichen und zu unterstützen
und auf der anderen Seite den Botschaften Jesu und den zeitlosen Werten unseres Glaubens - und auch den konsequent gleichen Grundwerten, die sie in allen Gesellschaften dieser Welt leben möchte - egal ob in China, in Europa, in Afrika, in Südamerika...
Und auch das bildet natürlich einen Hintergrund zu allem, was in der Kirche geschieht und dokumentiert ist.
Long story short... (ok.. nicht so short...)
Bei der Auslegung des Neuen Testaments (NT) sollte man ein paar Punkte im Hinterkopf behalten:
Die Evangelien behandeln das Leben und Wirken Jesu. Der größere Teil der anderen Schriften im NT handelt von der sich nach Jesu Leben bildenden Kirche. (Und abschließend die Offenbarung.)
Die Bibel ist kein Buch, das "vom Himmel gefallen" ist, sie besteht aus Worten, die von Menschen aufgeschrieben wurden, und Schriftstücken, die (gewissenhaft, aber auch unter den Zeichen der jeweiligen Zeit) von Menschen zu einem Buch zusammengefasst worden sind.
Die Bibel ist kein Tatsachenbericht. Die Frage, was "Gottes Wort" ist (durch Menschenhand aufgeschrieben), was Menschenwort ist, was historische Berichte sein könnten und was Geschichten sind, die etwas veranschaulichen sollen... all das beschäftigt seit Längerem eine Menge Wissenschaftler diverser Fachgebiete...
Alles davon ist von seiner Zeit geprägt. So sehr sich viele bemüht haben werden, persönliche Ansichten nicht einfließen zu lassen - wir können es als Menschen nicht komplett verhindern.
Die Bibel wurde früher viel hin und her übersetzt... Die Forschung zu den Urtexten (die auch nicht vollständig erhalten sind!) ist relativ jung im Vergleich zur 2000jährigen Geschichte der christlichen Kirchen. Die Bibel wurde früher offenbar aus dem ursprünglich griechischen Text ins Aramäische übersetzt. Daraus zurück ins Griechische. Davon ausgehen dann in andere Sprachen: ins Lateinische, ins Deutsche... Irgendwo kommt bestimmt das Aramäische auch mit rein... Man verzeihe mir, dass ich hier die absolute Korrektheit der Übersetzungsrichtungen wahrscheinlich nicht wiedergegeben habe. Dennoch bleibt die Grundbotschaft: wir kennen nur Teile der Urtexte und frühere Übersetzungen waren teilweise keine Übersetzungen der Originaltexte. Es gibt bei den Eskimos wie viele Worte für Schnee??? Die Begriffe einer Ursprungssprache decken sich häufig nicht mit der Bedeutung unserer Begriffe, wenn die Texte übersetzt werden. Jede Übersetzung ist also auch immer mit Unschärfen, unfreiwilligen Umdeutungen, Missverständnissen und mit Bedeutungsverlust verbunden. Ich finde es schade, dass man uns Kirchen"laien" manchmal nicht mehr Komplexität bei Bibelübersetzungen zumutet. Aber es ist nun mal so - häufig wird vereinfacht und wo vereinfacht wird, fallen Facetten weg... Wobei ich noch anmerken möchte: man nimmt an, dass Jesus Hebräisch, Griechisch und Aramäisch sprach. Es ist ggf. zu unterscheiden, wo Texte vermutlich in der Urform auf Griechisch waren, Jesus aber möglicherweise in Aramäisch oder Hebräisch gesprochen haben könnte.
Die Evangelien sind keine historischen Dokumente im heutigen Sinne. Um es mit den Worten unseres IT-Optimierungsprogamms zu sagen: in den Evangelien stehen nicht "ZDF (Zahlen, Daten, Fakten)", es ist eher: "ARD (Alle Reden Durcheinander)". Wir haben keine Audiodateien, keine Videomitschnitte, keine Gesprächsprotokolle und keine handschriftlichen Notizen von Jesus selbst. Die Evangelien sind allesamt Jahrzehnte nach Jesu Leben entstanden. Keines davon erhebt den Anspruch, wortwörtlich Jesu Worte widerzugeben. Es gibt zu keinem Evangelium ein Vorwort in dem einer der Autoren behautpet, die genannten Sätze seien Zitate von Jesus. Sie haben auch anderen Ansprüche: sie sollen erklären, veranschaulichen usw. Sie sind aber keine Tatsachenberichte und erst recht keine Protokolle.
So. Jetzt mal Butter bei die Fische: Hat Jesus Gott seinen "Vater" genannt oder nicht?
Wir wissen es nicht mit Sicherheit.
Selbst da, wo Jesus in den Evangelien "Vater" sagt, kann man durchaus auch genauer hinschauen und fragen: Ja, ok, er hat "Vater" gesagt - nur was meinte er damit? Wollte er wirklich sagen, Gott sei sein (biologischer) Vater oder sind andere Deutungen nicht nur möglich - sondern einfach auch sinnvoller und womöglich richtiger?
Jesus hat aber doch Gott ständig "Vater" oder "Papa" genannt. Er hat doch eine innige Vater-Sohn-Beziehung zu ihm gehabt....?!
Ok, jetzt wird's eng. Ich habe nicht den Anspruch, für meinen Blog hier alle meine Quellen intensiv und vor allem wissenschaftlich zu prüfen. Dazu fehlt mir die Zeit. Und der Blog soll auch mehr gedankliche Anregung sein und kein Forschungsbericht. Dennoch habe ich einige interessante Aussagen gefunden, die durchaus in verschiedenen Quellen beschrieben werden und die ich hier zumindest einmal aufzeigen möchte.
Vorweg geben muss ich: es gibt zwei Bezeichnungen, die als "Vater" übersetzt werden können: einmal das aramäische "Abba", einmal das griechische "Pater".
Da sind wir bei der Frage: hat Jesus das aramäische "Abba" ausgesprochen, als er Gott als "Vater" bezeichnet hat. Oder ist das Original die griechische Variante - "pater".
Den Unterschied gibt's unten...
Zunächst ein paar Punkte zu "Abba"...
Warum ist die Frage wichtig, ob Jesus "Abba" oder "Pater" gesagt hat?
Es gab lange die Ansicht, "Abba" sei die Verniedlichung des Wortes "Vater" und Jesus habe dieses Wort intuitiv verwendet, in höchster Not: "PAPA!" - was die intensive Vater-Sohn-Beziehung belege. Tatsächlich gibt es inzwischen auch eine andere Sicht auf das Wort "Abba" an sich (habe ich unten beschrieben).
"Pater" wiederum hat aber mehr Bedeutungen als nur die Übersetzung als "Vater". Auch dazu unten mehr...
Zu der Vorstellung, Jesus habe Gott immer wieder "Abba" genannt:
"(...) Weit verbreitet ist die Vorstellung, dass er Gott immer als »Abba« angeredet habe. Doch ein Blick in die Bibel bringt einen erstaunlichen Befund zu Tage: Ein einziges Mal (!) gebraucht Jesus in den Evangelien das Wort »Abba«, und das nur bei Markus, in Getsemani (Mk 14,32). (...)
Woher kommt dann aber die Eingangs erwähnte Vorstellung?
Sie dürfte etwas mit dem Artikel »Abba« in dem von Gerhard Kittel (1888-1948) ab 1933 herausgegebenen, exegetischen Standardwerk „Theologisches Wörterbuch zum Neuen Testament“ zu tun zu haben. Der Autor des Artikels: ebenfalls Gerhard Kittel. (...)
Kittel war ein Nazi. (...)
In dem genannten Aufsatz im „Theologischen Wörterbuch zum Neuen Testament“ behandelt Kittel die Frage der Anrede Gottes als „Abba“ durch Jesus. Dabei versucht er einen möglichst großen Unterschied zwischen der in den Evangelien bezeugten Gebetsweise Jesu und dem Judentum zu konstruieren. Obwohl Jesus in den Evangelien den Vater nur ein einziges Mal mit »Abba« anredet (s.o.) behauptet Kittel, dass Jesus immer und durchgängig »Abba« gesagt habe, was im Judentum unmöglich gewesen sei und schließt den Artikel mit den Worten:
»Der jüdische Sprachgebrauch zeigt, wie das urchristliche Vater-Kindes-Verhältnis zu Gott alle im Judentum gesetzten Möglichkeiten an Intimität weit übertrifft, vielmehr an deren Stelle etwas Neues setzt.«"
Ohne hier komplett unreflektiert an dieses Thema ranzugehen (ich habe das auch in anderen Quellen gefunden, aber insgesamt fehlt mir eine Gesamtsicht: gibt es auch andere Gründe, weshalb wir diese Vorstellung haben, dass Jesus Gott häufig persönlich mit "Abba" angesprochen hat?): ich finde den Aspekt zumindest interessant und erwähnenswert...
Wie oft hat er Jesus Gott in der Bibel denn nun "Abba" genannt?
Einmal. In der genannten Stelle bei Markus. Bei keinem der anderen Evangelien taucht das wieder auf. Und diese Erkenntnis zieht sich tatsächlich durch sehr viele Quellen...
Was bedeutet es, dass Jesus Gott an dieser Stelle "Abba" genannt hat?
Ist das nicht die Verniedlichung des Wortes "Vater", die Jesus in höchster Not und in einer kindlichen Weise als sehr persönliche Ansprache zu Gott, seinem Vater, nutzt?
Ja... auch so eine knifflige Frage...
Zum einen sind wir hier natürlich bei der Frage, ob Jesus das tatsächlich so gesagt hat oder nicht. Würde sich eine solche, persönliche Aussage durch alle Evangelien ziehen, wäre vermutlich klarer, dass Jesus Gott als seinen persönlichen Vater angesehen hat. Aber das Wort kommt eben auch nur einmal vor.
Das Markus-Evangelium ist vermutlich ca. 40 Jahre nach Jesu Tod entstanden. Ein Teil der Geschichten ist in dieser Zeit wahrscheinlich mündlich überliefert worden. Letzten Ende gibt es keinen Beweis, dass Jesus überhaupt "Abba" gesagt hat. Wird es möglicherweise auch nie geben. Ein Umstand, mit dem wir leben müssen - bzw.: eine Stelle, an der wir eben glauben müssen, weil wir hier einfach nicht wissen...
(Wie beschrieben - die Evangelien sind keine (Gesprächs-)Protokolle und erheben auch gar nicht diesen Anspruch.)
Interessant ist aber folgende neuere Auslegungsmöglichkeit:
"Auf diesem überlieferungsgeschichtlichen Hintergrund erklärt der Neutestamentler Martin Karrer Abba im Munde Jesu nicht mehr als kindliche Lallform, sondern als betonte Gebetsanrede, bei der der Konsonant b verdoppelt worden sei, so wie im gräzisierten aramäischen Namen Barabbas. Das Genitiv-Suffix -i könne zum a-Laut umgewandelt worden sein; aber auch die einfache Anrede „Vater“ ohne Genitiv sei möglich. Zudem wird die neutestamentliche Wendung euer Vater, die in Jesusworten aus der Logienquelle häufig auftaucht, für ursprünglicher gehalten.
Karrer folgert daraus:
„Ein verblüffender Schluss drängt sich auf: Anliegen des irdischen Jesus ist weniger, Gott [als seinen persönlichen Vater anzusprechen] (...), (...) sondern seine Jünger damit anzusprechen.
Für sie verdichtet er eine ihnen in Israel vertraute Seite des Gottesbildes, die des Gottes, der bis in seine Weisung hinein wie ein Vater zugeneigt ist.“
Quelle: Abba (Bibel) – Wikipedia (lohnt sich echt, das zu lesen!)
Vielleicht hat Jesus an genau dieser Stelle im Markusevangelium tatsächlich "Abba" gesagt, aber damit nicht Gott als seinen Vater angesprochen - sondern wollte den Jüngern an der Stelle noch mal das Bild vor Augen führen: egal was Gott von uns verlangt (z.B. den Tod am Kreuz), er liebt uns immer so, wie uns ein Vater liebt.
Wie ein Vater liebt. In dieser Auslegung wäre es ein Vergleich. Und weder eine persönliche Ansprache, noch die Feststellung, Gott sei ein Vater, also männlich...
Taucht das Wort "Abba" noch mal auf?
Ja, das Wort "Abba" taucht zwei weitere Male im Neuen Testament auf. Allerdings nicht in den Evangelien, also eben nicht in den Schriften über das Leben Jesu, sondern in den Schriften über die nach dem Leben Jesu entstehende Kirche(ngemeinden), genauer: in den Paulusbriefen:
Gal 4,6 EU: „Weil ihr aber Söhne seid, sandte Gott den Geist seines Sohnes in unser Herz, den Geist, der ruft: Abba, Vater.“
Röm 8,15 EU: „Denn ihr habt nicht einen Geist empfangen, der euch zu Sklaven macht, so dass ihr euch immer noch fürchten müsstet, sondern ihr habt den Geist empfangen, der euch zu Söhnen macht, den Geist, in dem wir rufen: Abba, Vater!“
Nur sollte man hier eben auch im Hinterkopf behalten, dass es Paulus war, der diese Briefe mit seiner eigene Sozialisierung geschrieben hat - es ist nicht das Wort Gottes. Das soll es nicht abwerten. Aber es ist eben auch zwingend nicht direkt das Wort Gottes.
"Abba" oder "Pater" - wo soll da ein Unterschied sein?
Wie schon erwähnt: die Urtexte der Evangelien sind in Griechisch geschrieben und eben nicht in Aramäisch.
In den Evangelien wird Gott von Jesus "Pater" genannt. Üblicherweise wird das mit "Vater" über setzt.
Aber: "Pater" kann nicht nur "Vater" bedeuten. "Pater" im Plural meint auch "Eltern" oder auch allgemein die Vorfahren (im Sinne des "Ursprungs - Gott ist damit der "Vater" aller Dinge, sondern der "Ursprung").
Der Ausdruck wurde außerdem als respektvolle Anrede für Ältere verwendet.
Zudem kann das Wort "Pater" auch als Bild (Metapher) von dem interpretiert werden, was Gott für uns ist.
Also nicht im Sinne einer biologischen Vaterschaft und damit insbesondere auch nicht in dem Sinne, dass Gott männlich sei.
Sondern schlicht als Bezug auf die gesellschaftliche Rolle des Vaters in der damaligen Gesellschaft: "Pater" möchte also vielleicht sagen, dass wir das Bild von einem Gott haben sollen, der unser Versorger, Beschützer, etc. ist.
Ähnlich wird auch das Bild der Mutter in der Bibel genutzt, um zu verdeutlichen, was Gott für jeden Menschen ist und tut.
Möglicherweise ist in den Evangelien also nicht gemeint, dass Gott der Vater ist - sondern, dass Gott wie ein Vater ist. Und auch wie eine Mutter. Wie Eltern.
Insbesondere die letzte Bedeutung geht bei der Übersetzung ins Deutsche leider verloren, weil bei uns eben nicht dasselbe Wort beide Bedeutungen hat: Vater und Eltern.
Quelle: Bibel in gerechter Sprache, Glossar "pater" (S. 1825/1826)
Warum ist die Frage wichtig, ob Jesus Gott als seinen biologischen Vater bezeichnet?
In dieser Frage spiegeln sich zum einen die patriarchalen Strukturen der damaligen Zeit wider die sich bis in unsere Zeit weitertragen.
Zum anderen werden die patriarchalen Strukturen im Glauben auch heutzutage noch damit begründet (nicht nur in der katholischen Kirche).
Teilweise finde ich die Begründungen sehr abenteuerlich (Maria = Mutter, also muss Gott = Vater sein) und frage mich, ob wir wirklich auf diese Weise miteinander umgehen und leben möchten. - Scheinheilige Begründungen zu benutzen, um einem Menschen eine Rolle in der Gesellschaft zuzuweisen...
Ich bin kein Freund davon, irgendjemandem eine feste Rolle zuzuweisen. Respektvoll wäre, wenn wir alle die Talente nutzen könnten, die Gott uns mitgegeben hat - egal, ob das bedeutet, dass Mann/Frau zuhause bei den Kindern bleibt, oder ob unsere Talente andere Aufgaben mit sich bringen. Wenn wir daran glauben, dass es einen Gott gibt und dass er uns geschaffen hat - hat er uns dann nicht aus guten Gründen unsere Talente gegeben? Wir sollten uns fragen, wie wir alle unsere Talente für uns und andere nutzen können.
Das ist meine persönliche Meinung - insbesondere als kinderlose Frau, mit einem nachweislich hohen IQ - und gerade, da ich sehe, wie viel Gutes ich anderen tun kann, gerade weil mein Leben ist, wie es ist. Weil ich die Zeit für andere habe. Weil ich nicht an einen Menschen gebunden bin und weil ich keine Familie habe, die ich mich braucht. Gerade deshalb kann ich mich um viel mehr Menschen kümmern. Auch in christlicher Hinsicht.
Ich denke, wir sollten von der anderen Seite an diese Frage herantreten:
Was ist das Bild von Gott, das am ehesten zutreffen dürfte?
Was ist das Bild, das dem Guten ins uns Menschen die Möglichkeit gibt, sich für unser Wohl und für das Wohl anderer zu entfalten?
Und da bleibt für mich als Erkenntnis vor allem:
Gott ist ein liebevoller, barmherziger Gott. Der für uns Mutter und Vater ist.
Und der unbegreiflich ist. Größer als unsere Vorstellungen.
Und von dem wir uns gerade deshalb eben kein Bild machen sollen.
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